Üblicherweise haben wir am Schrimpfengut keinen Deckstier. Auch in der Fleischrinderherde wird fast ausschließlich auf Besamung gesetzt. Seit den ersten Abkalbungen der Fleischrinderzuchtkühe im Jahr 2005 wurden bis 2016 knapp 100 Fleckvieh Fleisch Reinzucht-Kälber von 25 Besamungsstieren und 2 Deckstieren geboren. Sie finden hier zu jedem der eingesetzten Besamungsstiere eine kurze Info zu den Nachkommen in unserer Herde.

Derzeit in Verwendung:

GS Lazarus PP*

Wir haben bereits mehrere Nachkommen von dem Besamungsstier aus der Zucht von Familie Lipp, Burgenland. Lazarus geht auf Lord und Europoker zurück. Seine Nachkommen sind frohwüchsig, nach der Geburt fit und durchwegs dunkel pigmentiert.

GS Wipp PP*

GS Wipp ist einer weitere Stier aus der Zucht von Familie Lipp. Über Vater Wechsel geht er auf den dänischen Stier Ostervang West zurück. Mütterlicherlseits führ er wie Lazarus die Stiere Lord und Europoker. Aus dem 2019er Jahrgang haben wir von Wipp einen mittlerweile kastrierten männlichen Nachkommen, der mit 200-Tages-Zunahme von über 1600 Gramm überzeugen kann.

Popes Barclay pp

Der in England gezüchtete Stier weist bei der englischen Zuchtwertschätzung einen hochpositiven Kalbeverlauf, kürzere Trächtigkeitsdauer und ansprechende Werte beim 200, 400 und 600 Tage Gewicht. In Großbritannien gibt es bereits viele Nachkommen, von denen einige auch auf Ausstellungen vorne platziert waren. Auch in Irland Deutschland, Norwegen und anderen Ländern wurde er eingesetzt. 2020 wird Mariandl ein Barclay-Kalb bekommen.

Wir haben den „Gentle Giant“ 2011 bei der Züchterreise nach Irland gesehen und entschieden, ihn auch in unserer Herde zu probieren. Sowohl auf weiblicher als auch männlicher Seite brachte er gute Nachkommen. Sohn Jeremias ist mittlerweile in Kroatien im Deckeinsatz. 2020 erwarten wri 2 weitere Kälber von ihm.

Kilbride Farm Dragoon pp und Bruchag Glenfiddich pp

Von den beiden haben wir derzeit jeweils einen vielversprechenden Jungstier stehen. Voraussichtlich werden wir beide Stiere abermals einsetzen.

Früher verwendet:

Steinadler PP

War für Kalbinnen eine sichere Bank und bringt durchwegs gleichmäßige, ausgeglichene und gefällige Tiere mit guter Entwicklung. 2016 haben wir 3 Steinadler-Kälber bekommen, dazu ist noch Konstanze PP* am Betrieb. Bereits verkauft sind Juliska PP*, 3 männliche Nachkommen wurden kastriert.

Ronni hat unsere Herde wahrscheinlich am stärksten beeinflusst, in den meisten älteren Herden der Steiermark wird man den einen oder anderen Nachkommen finden. Als die ersten Züchter mit Fleckvieh-Fleisch begonnen haben, war die Auswahl an KB-Stieren noch begrenzt und von Ronni wurden rund 1000 Portionen ausgegeben. Am Schrimpfengut wurden 5 Kälber geboren. Britta Pp (Rassensiegerin bei der Steiermarkschau)  ist noch im Bestand, Brenda Pp (Gesamtsiegerin FVF weiblich beim 1. Tag der Mutterkuh) ging nach der 5. Abkalbung vom Betrieb ab. Augenstern Pp (Gesamtsiegerin FVF weiblich 2. Tag der Mutterkuh) wurde an Fam. Perstaller verkauft. Außerdem wurden eine Jungkalbin zur Zucht verkauft und 2 männliche Nachkommen kastriert. Für den Start in die Fleckvieh Fleisch Zucht brachte Ronni genau was wir wollten: Rahmige Tiere mit guter Bemuskelung, dazu überzeugten seine Nachkommen im Schauring.

Apostle wird seit 2012 in der Steiermark eingesetzt. Aufgrund der positiven Erfahrungen wurde auf Wunsch der Zuchtbetriebe nach dem ersten Einsatz nochmals nachbestellt. Wir haben bisher 5 Nachkommen von ihm. Die mittlerweile verkauften Kalbinnen Juanita PP* und Isolde Pp*, die beiden Stiere Ivanhoe PS und Isaak PP* und einen Ochsen. Von Isaak PP* haben wir mittlerweile selbst zwei sehr überzeugende Damen im Stall.

Von Vito haben wir selbst Elektra PP* am Betrieb. Was Rahmen, Bemuskelung, Milchleistung angeht sicher eine fast perfekte Kuh. Nervenstärke zählt aber nicht zu ihren Eigenschaften – insofern würden wir einen neuerlichen Einsatz durchaus überlegen (wahrscheinlich muss man ihn hier gezielt einsetzen). Einige der verkauften Kalbinnen waren mit Vito trächtig – auch von diesen Nachkommen haben wir durchaus gute Rückmeldungen erhalten, ein Stier am Betrieb von Familie Kreil wurde nach Tschechien verkauft.

Wer hat ihn nicht eingesetzt? Noch dazu für uns in der Steiermark, ist sein Vater doch der 1988 im Bezirk Weiz geborene GS Max. Wir hatten 5 Töchter von ihm – 4 davon wurden an Fam. Kreil verkauft. Eine von ihnen, Gunna pp, wurde 2016 Bundessiegerin, sie wurde gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester in die Schweiz verkauft. Bereits 2011 hat Fam. Kreil Adelheid und Pauline gekauft. Adelinde pp ging an einen steirischen Betrieb. Da wir selbst keine Töchter behalten haben (zu dem Verkaufszeitpunkt brauchten wir schlicht keine Tiere zum Nachstellen) können wir die Eignung als Mutterkühe nicht aus erster Hand beurteilen. Ich glaube aber, dass United sehr gute weibliche Tiere bringt mit gutem Rahmen und ausreichender Bemuskelung. Anhand der Tageszunahmen der Enkel kann man jedenfalls sagen, dass Uniteds Töchter genug Milch geben.

Von ihm haben wir die Kalbin Jolene PP* (aus Ronni-Tochter Britta Pp), die an den Zuchtbetrieb Reinbacher verkauft wurde und den Jungstier Konstantin PP*, der mittlerweile am Betrieb Lebitschnig für Nachwuchs sorgt. Insgesamt durchwegs unproblematische Tiere.

Atlantis haben wir erstmals eingesetzt, als er in Dänemark noch einen hochpositiven Kalbeverlauf hatte – das Kuhkalb von Erstkalbskuh Brenda war allerdings über 60 kg schwer und hat die Schwergeburt nicht überlebt – zum Glück wurde Brenda wieder trächtig. Von Borgy pp haben wir zweimal Atlantis-Nachwuchs bekommen. Eine Kalbin, die verkauft wurde und ein Zwillingspaar, die Kälber waren zwar etwas größer, aber weit weg von den 60 kg von Brendas Kalb. 2017 sollte Pompadour pp nochmals Nachwuchs von Atlantis bekommen. Bei uns zeigten die Atlantis-Nachkommen eine sehr gute Entwicklung, waren eher großrahmig und gut bemuskelt.

Wir haben uns nach der Züchterreise 2011 entschieden, Newry einzusetzen. Sowohl in Irland als auch Groß Britannien wurde er zu dem Zeitpunkt schon längere Zeit eingesetzt und die Nachkommen, die wir in Irland gesehen haben, haben uns durchwegs gefallen. Wir haben von ihm auch bekommen, was wir uns erwartet haben: Tiere die sich gut entwickelt haben (dabei nie „extreme“ Sprünge gemacht haben, sondern immer gefällig ausgesehen haben) und gut bemuskelt waren. er wurde sowohl auf Doppelnutzungs- als auch Fleckvieh-Fleisch Kühe eingesetzt. Von Borgy und Baronin haben wir zwei Kalbinnen bekommen, die beide an den Zuchtbetrieb Reinbacher verkauft wurden. Zwei männliche Nachkommen wurden kastriert (der Ochse von Supery-Tochter Berit Pp zeigt mit 359 kg 200 Tage und 543 kg 365 Tage Gewicht das Potential der irisch/englischen Simmentalzucht).

Wie sein Sohn Campari wurde auch Sirius in zahlreichen Ländern eingesetzt. Wir haben drei Sirius-Nachkommen bekommen: Seyffenstein Pp, der mehrere Jahre auf einem Milchviehbetrieb im Deckeinsatz war und auch bei uns für zwei Stierkälber gesorgt hat – wovon ein Sohn, Gabalier PP* bei einem Fleckvieh-Fleisch Zuchtbetrieb im Deckeinsatz war. Eine Tochter, Herta Pp*, ist bei uns am Betrieb. Sie hat sich als Kalb sehr gut entwickelt, wurde von ihrer Mutter allerdings schon mit 6 Monaten abgesetzt und hat daher nicht die besten Wiegeerbgenisse. Sie ist als Mutterkuh aber sehr unkompliziert, hat einen guten Charakter (wie alle Sirius-Nachkommen bei uns) und genug Milch. Von der Entwicklung her waren die Sirius-Nachkommen eher spätreif – daher wird auch Herta Pp* wohl erst bei der 3. Abkalbung „etwas zu gleich schauen“.

Von Supery haben wir 2008 drei Nachkommen bekommen. Ein Zwillingspaar und Berit Pp, die als Kuh bei uns am Betrieb ist. In Punkto Bemuskelung haben die Nachkommen jedenfalls überzeugt.

Aufgrund der guten Erfahrungen mit den Nachkommen von Atlantis haben wir auch seinen reinerbig hornlosen, in Tschechien gezüchteten Sohn Atlas PP eingesetzt. Pompadour brachte zwei männliche Kälber von ihm – beide wurden kastriert. Sie zeigten guten Wuchs, eine gute Länge, vor allem in der Mittelhand und eine gute Bemuskelung. Überzeugend ist auch ihr Charakter, sie sind äußerst zutraulich.

Poldau war neben Sogard Ronni, Vingegard Rocky, Laki 2 und Gorm einer der ersten Besamungsstiere, der in der Steiermark in größerem Umfang eingesetzt wurde. Mit Boszena Pp haben wir noch eine Kuh in der Herde, die vor allem in Punkto Milchleistung und Euterqualität überzeugt und charakterlich sehr umgänglich ist. Eine Tochter von ihm wurde an den Zuchtbetrieb Kreil verkauft, eine weitere an einen steirischen Mutterkuhbetrieb. Poldau-Tochter Augenweide Pp blieb bei uns am Betrieb. Sie war ihrer Halbschwester Boszena sehr ähnlich. Außerdem wurde ein Jungstier in den Deckeinsatz verkauft. Die Nachkommen von ihm waren durchwegs im oberen mittleren Rahmen bei guten Zunahmen (außer Augenweide – die kam in der Jugendentwicklung größenmäßig ihrer Mutter nach, was durch eine entsprechend frühe Belegung aber eingebremst wurde).

Von Rocky haben wir im Laufe der Jahre 8 Nachkommen bekommen – 6 männliche Kälber, die alle kastriert wurden (in Punkto Fleischleistung aber alle zufriedenstellend waren) und 2 weibliche – Bronte Pp, die an einen Kärntner Fleischrinderzuchtbetrieb verkauft wurde und Gloriette Pp, die nach der 1. Abkalbung leider nicht mehr trächtig wurde. Rocky brachte, was man sich von dänischem Simmental erwartet: großrahmige und eher spätreifere Tiere; charakterlich waren sie durchwegs in Ordnung.

Laki 2 war ebenfalls einer der Stiere, die wir beim Einstieg in die Fleckvieh-Fleisch Zucht eingesetzt haben. Der erste Deckstier, der verkauft wurde war der Laki 2 Sohn Livius Pp, zwei weitere männliche Kälber wurden kastriert und eine Kalbin an eine niederösterreichischen Zuchtbetrieb verkauft. Laki 2 brachte mittelrahmige Tiere, die eine konstant gute Entwicklung zeigten und gut bemuskelt waren.

Weitere Stiere die eingesetzt wurden: Charles PP, Dirnanean Telstar Pp, Gorm PP, Gormo PP, Erbhold P, Indianer Pp, Westbank pp, Wal pp.

Sie haben hier überwiegend die positiven Eindrücke, die die Besamungsstiere in unserer Herde hinterlassen haben, gelesen. Das heißt nicht,  dass es nicht auch negative gegeben hätte, aber diese sind meistens etwas komplexer und es wäre fachlich nicht in Ordnung, aufgrund von ein paar Nachkommen diese auf einer Internetseite aufzulisten. Abgesehen davon kann wohl jeder Zuchtbetrieb ein Lied davon singen, dass natürlich nicht jeder Stier auf jeder Kuh und in jeder Herde gleich funktioniert. Züchtertreffen, Betriebsbesichtungen u.ä. bieten aber auch eine gute Gelegenheit zu Gesprächen über die  Eigenschaften (die guten und vielleicht auch weniger guten) von Besamungsstieren.